Die Akzeptanz des Unperfekten!

Foto von Rieke D.

Den folgenden Text habe ich geschrieben, als ich mich einfach mal in Ruhe hingesetzt und Musik angemacht habe. Ich habe einfach so runtergeschrieben. Das habe ich dann nur noch Korrektur gelesen und ein paar Sätze fürs Verständnis geändert bzw. hinzugefügt. Dadurch können ein paar meiner Gedankengänge vielleicht verwirrend wirken oder aus dem Zusammenhang gerissen. Der Text hat sich mit dem Schreiben endwickelt und hatte am Anfang kein festes Thema, dadurch das etwas verwirrende Schreiben am Anfang. Dennoch habe ich mich bewusst dafür endschieden, ihn so zu lassen, wie er ist und so zu veröffentlichen:

Es gibt vieles, über das ich jetzt schreiben könnte. Über meine Persönlichen Überzeugungen, über ein Erlebnis, Traum oder einfach nur einen Gedanken.

Ich sitze oft vor meinem Laptop und denke, genau wie jetzt, darüber nach. Ich schätze mal, das war auch einer der Grund dafür, warum die letzten Monate im Grunde gar nichts von mir kam.

Ich könnte es aber auch darauf schieben, dass ich eine Schreibblockade hatte (auch wenn das nicht wirklich der Wahrheit endspricht) und das dann als Thema nehmen; aber darüber haben schon zu viele geschrieben. Ich könnte auch das alles darauf schieben, dass ich erst letztens eine Kolumne für unsere Extra Ausgabe geschrieben habe - die ihr euch unbedingt kaufen solltet, wenn sie rauskommt! - und ich einfach pro Halbjahr nur eine Kolumne schaffe. Ergibt das überhaupt Sinn? Ich glaube nicht.

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht so genau, was ich hier tue; wie so oft in meinem Leben. Aber wie man so schön sagt: der Weg ist das Ziel.

Die Frage, die ich mir grade stelle, ist, warum mir nichts einfällt, worüber ich schreiben kann. Ok nein, das ist falsch, mir fällt genug ein.

Das Problem ist - ja gut… ist das ein Problem? - … das Problem ist: ich möchte, dass meine Texte so gut wie möglich sind und das kann dann mal so ein paar Tage intensives Nachdenken und Schreiben erfordern. Was an sich auch nicht schlimm ist, weil ich über die meisten Themen, über die ich schreibe, viel nachdenke. Aber das mit dem Aufschreiben, dem einzigartigen Aufschreiben, ist so eine Sache. Ich möchte, dass meine Kolumnen nicht nur gut sind, sondern dass sie perfekt sind, dass sie einzigartig sind. Dass sie andere Leite dazu bringt, anders zu denken, und das ist nicht so einfach. Es ist eine andere Ebene, auf der man dann schreibt. Man schreibt nicht mehr mit dem Verstand, obwohl der ja immer mitwirkt, sondern mit dem Bauch und dem Herzen. Das klingt etwas bescheuert, aber vielleicht kennen das einige, wenn sie etwas tun und irgendwann wie in Trance sind. So geht es mir beim Schreiben. Es gibt Leute, die behaupten, dass ich Talent dafür habe. Ehrlich gesagt, ich selbst weiß es nicht und eigentlich ist mir das auch nicht so wichtig; mir macht das Schreiben Spaß. Trotzdem will ich, dass das, was ich tue, etwas verändert. Aber nicht in Bezug auf mich. Es soll etwas ändern, aber nicht, weil es von mir ist, sondern einfach, weil es etwas braucht, das verändert, das einen Anstoß gibt. Diesen bestimmten Anspruch, einen Text zu schreiben, der besser ist als alle meine vorigen Texte, habe ich an mich selbst; an den meisten Tagen kann ich dem halt einfach nicht genügen - naja, nicht nur an manchen Tagen... Da geht es nicht nur um das Schreiben, sondern auch um ganz alltägliche Dinge. Noten, Studium, Projekte, einfach das Leben und alles, was halt dazu gehört. Ich will einfach, dass es perfekt ist, auch wenn es kein „perfekt“ gibt. Ich schätze mal, jeder hat so eine Sache, die perfekt sein muss. Wahrscheinlich nicht nur eine.

Es ist halt einfach schwierig, anderen zu genügen, wenn man sich nicht mal selbst genügt.

Man wird immer jemanden finden, dem man genug ist und das was man tut. Das ist bei ein paar Milliarden Menschen nicht schwierig.

Niemandem kann man so wenig genügen wie sich selbst. An den meisten Tagen und bei den meisten Sachen geht das irgendwie, aber an manchen Tagen und bei manchen Sachen ist das nicht akzeptabel. Und das „Manches“ ist bei mir halt meine Kolumne.

Sie kann und soll verändern, aber nicht, weil es von mir ist, sondern einfach, weil es etwas braucht, das verändert, das einen Anstoß gibt.

Ob sie es schaffen werden?! Keine Ahnung, aber ich habe es wenigstens versucht…

…der Rest liegt dann wohl nicht mehr in meiner Macht.

Von Hanna K.