Eine Zeitreise in die Vergangenheit

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Ok, weiter geht‘s mit dem dritten Teil der Kolumne.

Und ein weiteres Mal bin ich mit Schreiben dran… Und zum zweiten Mal saß ich da und hab überlegt, über was ich denn diesmal schreiben könnte. Im Januar war‘s ja irgendwie einfach, und in jedem Monat passiert ja auch was, aber nicht im Februar. Gut, dass gar nichts passiert, ist übertrieben, ein neues Halbjahr fängt an, aber darüber hat Lina ja schon indirekt geschrieben.

Also habe ich das mit dem Schreiben zur Seite geschoben und erst einmal aufgeräumt. Ich bin inzwischen in der 9. Klasse und bin immer noch unfassbar unordentlich, also muss ich gezwungenermaßen regelmäßig aufräumen.

Beim Aufräumen bin ich auf eine Box gestoßen, die ich vor paar Jahren gebastelt habe, um darin Sachen zu sammeln, die ich mit bestimmten Erinnerungen verknüpfe. Zum Beispiel Bilder von meiner ersten eigenen Ballettaufführung oder einen Zettel. Auf diesen Zettel haben viele verschiedene Personen, mit denen ich in der 5. Klasse war, draufgeschrieben, was sie an mir mögen. Wir haben das gemacht, nachdem wir uns gestritten hatten. Unsere Lehrer haben es für gut gehalten… Die ganze Geschichte dahinter würde zu lange dauern, allerdings habe ich ihn damals das letzte Mal in den Händen gehalten und ihn jetzt wiedergefunden und er hat mich fast zum Weinen gebracht. Eine Person hat damals draufgeschrieben, dass ich Streit gut schlichten kann, und wie manche vielleicht wissen, bin ich heute in der Streitschlichter-AG.

Ich wusste nichts mehr von dem Zettel. Ich mag alte Bilder von mir nicht, alles aus meiner Vergangenheit. Ich behalte auf meinem Handy keine Fotos, die älter als ein Jahr sind. Ich rede nicht gerne von früher, und ich lasse meine Haare erst wachsen, um sie dann mit allen Erinnerungen abzuschneiden.

Egal wie sehr ich versuche, meine Vergangenheit von mir wegzudrücken, sie bleibt ein Teil von mir. Und egal, ob ich sie mag oder nicht, es ist nun mal passiert. Und auch wenn ich mich nicht mehr daran erinnere, es ist noch so viel mehr passiert, Schönes wie Schlechtes. Es hat mich geprägt.

Auch wenn ich meine Vergangenheit nicht wirklich mag, würde ich mich gerne an so viel mehr erinnern, an so viel, dass mich auch zum heutigen Menschen gemacht hat.

Nach dieser Zeitreise in die Vergangenheit will ich jeden Tag unvergesslich machen, damit ich mich später mit Freude zurückerinnern kann.

Von Hanna K.