Unsere Lateinkursfahrt nach Trier


Vom 04.06.2018 bis zum 08.06.2018 haben der Lateinkurs des neunten Jahrgangs des Hannah-Arendt-Gymnasiums und der Lateinkurs des zehnten Jahrgangs der KGS Barsinghausen eine Kursfahrt nach Trier unternommen. Als Lehrer sind Herr Pfurr und Frau Schirmer vom HAG und Frau Wohlsein und Frau Rehbein von der KGS mitgefahren. Eigentlich wären wir mit Frau Posmyk gefahren, sie konnte aber aufgrund ihres Mutterschutze
s nur privat mitkommen. Erst einmal ein großes Dankeschön an Herrn Pfurr und Frau Schirmer für die Begleitung, immerhin kannten sie unseren Kurs nicht.

Tag 1
Foto von Rieke D.
Am Montag begann die Fahrt erst einmal damit, dass der Bus etwa zwanzig Minuten zu spät kam. Nachdem wir bei der KGS waren, begann eine sehr lange Busfahrt. Zwischendurch waren viele von uns etwas erschöpft, vor allem weil es sehr warm war. Nach etwa sechseinhalb Stunden waren wir an der Römerstadt-Jugendherberge in Trier. Zu diesem Zeitpunkt war es ungefähr drei Uhr. Dann ging es an die Zimmerverteilung. Unsere Zimmer waren quer über die Jugendherberge verteilt. Es gab einen Alt- und einen Neubau, die ineinander übergingen. Ein Zimmer der Jungen musste gewechselt werden, da es viel zu klein war. So zogen sie in den Neubau um. Nachdem wir ausgepackt hatten, gingen wir mit unseren Lehrern unter die Römerbrücke und an die Mosel. Der Weg dauerte nur ein paar Minuten und bei diesen Temperaturen war es super, sich mit den Füßen in der Mosel einmal abzukühlen. Um sechs Uhr gab es Abendbrot und die restliche Zeit hatten wir zur freien Verfügung. Wenn wir die Jugendherberge verlassen wollten, mussten wir mindestens zu dritt sein und so gingen einige von uns noch in die Stadt. Um zehn sollten wir auf unseren Zimmern sein und um halb elf war Nachtruhe.

Tag 2
Am Dienstag gab es um sieben Uhr Frühstück. Danach gingen wir zu Fuß zur Porta Nigra, der wichtigsten Sehenswürdigkeit der Stadt Trier. Um neun Uhr führten uns zwei römisch gekleidete Personen durch die Porta Nigra. Während der eine aus der heutigen Zeit erzählte, tat der andere so, als wären wir gerade in die römische Armee eingetreten. Er scheute sich auch nicht, die "germanischen" Touristen am Fuße der Porta Nigra lautstark als "BARBAREN" zu bezeichnen, wobei er fehlende lateinische Grammatik durch Lautstärke ersetzte. Immerhin steht der richtige Numerus des Imperatives auf dem Lehrplan des ersten Lateinjahres. Im Keller des Gebäudes bot er dafür eine imposante Show, in der er über die Religionen und die Herrscher damals sprach. Um halb elf besuchten wir die Ausstellung über die Jugend von Karl Marx und Trier selbst im Simeonstift, der direkt neben der Porta Nigra liegt. Danach hatten wir freie Zeit und Mittagspause, bis zwei von uns uns durch die Stadt führten, um uns lateinische Inschriften zu zeigen. Zwischendurch waren wir alle ein Eis essen, weil es wirklich unglaublich warm war. Wir guckten uns die konstantinischen Deckengemälde im Museum am Dom an, die man sich wie ein riesiges Puzzle mit unzähligen fehlenden Teilen vorstellen kann. Am Dom hielt jemand von uns ein Referat und führte uns durch diesen. Der Dom ist sehr groß, sehr alt und erinnert an Hogwarts. Wir haben uns gefragt, was wohl zuerst gebaut wurde, aber den Daten nach war es der Dom zu Trier. Danach hielten zwei von uns ein Referat zu der Konstantinbasilika, die so groß ist, dass die Porta Nigra hineinpassen würde. Nachdem wir uns noch kurz den anliegenden Renaissancepalast angeguckt haben, sind wir zurück zur Jugendherberge gegangen, weil wir erschöpft waren und die Temperaturen auch nicht besser wurden. Dort grillten wir mit Frau Posmyk und ihrem Partner, die in Trier privat Urlaub machten, und gingen danach wieder an die Mosel. Viele von uns trugen nach diesem Tag einen wunderschönen Sonnenbrand. Unsere freie Zeit wurde heute sogar um eine Stunde verlängert und so mussten wir erst um elf Uhr auf unseren Zimmern sein.

Tag 3
Am Mittwoch fuhren wir nach dem Frühstück mit dem Bus und dem Kurs der KGS zu mehreren Sehenswürdigkeiten, die eher außerhalb Triers liegen. Zuerst ging es nach Igel zur Igeler Säule, an der wir uns auch ein Referat anhörten und uns die Bilder und Szenen auf der Säule ansahen. Durch Luxemburg fuhren wir anschließend zur Villa Nennig. Von dieser sind nur noch ein paar Mauerreste und ein riesiger Mosaikfußboden erhalten. Dieser ist in einem Gebäude und es gibt einen Gang darüber, sodass man sich ihn von oben angucken kann. Das Mosaik ist wirklich unglaublich und besteht aus über drei Millionen Steinchen. Doch den Rest der Villa konnte man sich trotz eines kurzen Dokumentarfilms nicht so richtig vorstellen. Also fuhren wir noch etwas länger zur Villa Borg. Diese ist genauso nachgebaut, wie sie wahrscheinlich einmal war. Alle Räume sind ungefähr so gestaltet, wie sie damals waren. Es gibt sogar eine Taverne, die echt römisch kocht, unter anderem mit den Kräutern aus dem hauseigenen Kräutergarten. Gerade weil es so warm und sonnig war, konnte man sich die Römer hier richtig gut vorstellen. Es war wirklich sehr schön. Auch hier hat jemand von uns ein Referat gehalten und uns durch die Villa geführt. Anschließend haben wir unsere Lunchpakete gegessen und sind danach mit dem Bus weiter zur Saarschleife gefahren. Nach etwa zehn Minuten zu Fuß hatten wir einen schönen Blick über die Schleife, wo die Saar fließt. Dann ging es weiter zur Benediktinerabtei St. Matthias. Das ist ein Kloster mit anliegender katholischer Kirche. Hier gab es auch eine Art Krypta, die unterirdisch lag. Dann waren wir auf dem Petrisberg, auf dem man einen unglaublichen Blick über die Stadt Trier hat. Hier konnten wir auch die Sehenswürdigkeiten und unsere Jugendherberge wiederfinden. Gerade als wir wieder in den Bus einstiegen, fing ein starkes Gewitter an, was bei diesen Temperaturen auch nicht verwunderlich war. Nur gut, dass das gerade bei unserem letzten Tagesordnungspunkt war. Auf dem Weg vom Bus zur Jugendherberge wurden wir auf jeden Fall nass. Also blieben wir für unsere Freizeit drinnen, aber nach dem Abendbrot konnten wir schon wieder nach draußen und zur Mosel gehen. Die Abendruhe war leider wieder so wie am ersten Tag.

Tag 4
Am Donnerstag gab es wie immer um sieben Uhr Frühstück. Das wurde aber stressig, da wir schon eine Dreiviertelstunde später losgehen mussten. Außerdem regnete es fast den ganzen Tag, mal mehr, mal weniger. Wir waren zuerst im rheinischen Landesmuseum, das etwas unorganisiert wirkte. Zuerst durften wir uns einen Teil des Museums angucken, dann begann ein mediales Schattentheater "Im Reich der Schatten". Dabei wurden große Steine, auf denen Figuren und Szenen abgebildet waren, so angestrahlt, dass es so aussah, als würden sie sich bewegen. Das sah auch wirklich beeindruckend aus, nur mussten wir immer von einem Stein zum nächsten. Das war etwas unpraktisch, da wir uns meist nach ein paar Minuten hingesetzt hatten. In dem Theater ging es um einen Mann, der mit Merkur in das Reich der Schatten, also die Unterwelt ging, um seine verstorbene Frau zu finden. Nach dieser Vorstellung besichtigten wir auch das restliche Museum, mussten dafür aber erst eine Viertelstunde warten. Als nächstes gingen wir zu den Viehmarktthermen. Dies sind Ruinen, die unter einem großen gläsernen Haus zu finden sind. Auch hier führte uns jemand von uns im Rahmen eines Referats durch die Thermen. Weil wir alle sehr, sehr erschöpft waren, beschlossen wir, eine zweistündige Mittagspause zu machen. Wir gingen nach dieser zu den Kaiserthermen. Auch hier steht nur noch eine Ruine, bei der man sich das ursprüngliche Bauwerk nur schwer vorstellen konnte. Es gab viele unterirdische Gänge, die kühl, nass und sehr verwirrend waren. Hier hätte man sich leicht verirren können. Unser letzter Programmpunkt war das Amphitheater, das noch größtenteils so aussieht wie zu römischen Zeiten, nur die Tribüne war mit Gras bewachsen, welches gerade mit großer Geräuschkulisse gemäht wurde. Zufällig übten gerade auch zwei römische Gladiatoren zu kämpfen. Auch hier gab es unterirdische Räume, die nur über Holzdielen zu begehen waren. Außerdem standen sie aufgrund des vielen Regens stark unter Wasser. Auch hier wurde ein Referat gehalten. Danach ging es wieder zur Jugendherberge. Mittlerweile war es auch wieder warm und halbwegs trocken. Und so gab es eine Wasserschlacht an der Mosel. Abends hatten wir Freizeit, mussten schon wieder packen und wieder um zehn Uhr auf unseren Zimmern sein.
Tag 5
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück mit dem Bus um etwa halb neun Uhr wieder zurück. Wir hatten nur eine Pause von dreißig Minuten. Es regnete fast die ganze Zeit und gewitterte auch teilweise sehr stark. Um etwa vier Uhr waren wir, nachdem wir bei der KGS waren, am Spalterhals und alle fuhren meist sehr müde nach Hause. Hier war es gefühlt wärmer als in der ganzen Woche in Trier. Wir alle fanden diese Kursfahrt super und viel zu kurz. Es war ausgewogen zwischen Freizeit und kulturellen Besichtigungen. Diese Fahrt hat unseren Zusammenhalt wirklich gestärkt und super viel Spaß gemacht. Gerne wieder! Außerdem wünschen wir Frau Posmyk und ihrem Partner ganz viel Glück!


von Rieke Anna D. und Rebecca F. (9FLS)