Schule von heute mit der Technik von gestern


Foto von Hannahlyse
Corona veränderte unser aller Leben maßgeblich, so auch die Schulen. Unser aller Schulleben war so ungewöhnlich, wie wir es alle noch nicht erlebt haben. Dies deckte aber auch die dunkle Wahrheit auf: Deutschlands Schulen sind gar nicht auf eine Pandemie vorbereitet sind. Die Pandemie zeigte uns, wie sehr Deutschland in Sachen Digitalisierung, vor allem der Digitalisierung der Schulen, doch zurückhängt. Sie hat Deutschlands Schulen auf kaltem Fuß erwischt.
Als es das erste Mal hieß, dass wir von nun an auf unbestimmte Zeit digital unterrichtet werden, wurde fast jedem sehr schnell klar, dass das auf lange Zeit nicht gut gehen kann. Die fehlende Digitalisierung sorgte dafür, dass nicht alle Kinder mit einem funktionalen Endgerät ausgestattet sind, was zu einer sehr großen Ungerechtigkeit im Online-Unterricht führt. An unserer Schule hatten wir noch vergleichsweise viel Glück, da die Schule gewisse Lernräume einrichten und den Schülern anbieten konnte, in denen die Schüler mit den Endgeräten ausgestattet wurden. Aber nicht an allen Schulen konnten sich die Schüler über den Luxus freuen, was eventuell zur sehr großen Lernrückständen führen könnte.
Aber auch schon vor der Pandemie konnte man sehen, wie wenig fortgeschritten die Digitalisierung in Deutschland ist. So benutzen wir dieselben Tafeln und mit ihnen die Schwämme seit Jahrzehnten, wir benutzen immer noch die gleichen Overheadprojektoren, die unsere Eltern schon zu ihrer Schulzeit benutzt haben. Das am meisten fortgeschrittene Gerät in vielen Klassenräumen, ist der Beamer. Aber selbst der ist nicht in allen Klassenzimmern vorhanden.
Okay, wir müssen zugeben, dass unsere Schule zwar IPad- und Laptopwagen besitzt, doch auch das ist leider die Ausnahme. Viele Schulen haben dieses Privileg nicht. All das bringt große Probleme mit sich. Die ganze Welt wird immer digitaler, weswegen das Wissen über Technik und Geräte immer wichtiger wird, wenn die Schulen jedoch nicht ausreichend ausgestattet sind, und auch vielen Lehrern das nötige Wissen über Technik fehlt, wie soll uns dieses Wissen dann beigebracht werden?
Ein kleiner Hoffnungsschimmer war dann im Mai 2019 der Digitalpakt der Bundesregierung, welcher festlegt, dass 5 Milliarden Euro zur Digitalisierung von Schulen eingesetzt werden sollen. Doch etwa ein Jahr nach dieser Nachricht kam direkt die Enttäuschung: Bis Mitte 2020 wurden nur ca. 15,7 Millionen Euro von diesem Geld ausgezahlt, das sind nur 0,3 Prozent der angesetzten 5 Milliarden Euro.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der digitale Ausbau der Schulen Deutschlands sehr zu wünschen übrig lässt. Die Bundesregierung hat mit dem Digitalpakt einen guten Ansatz geschaffen, um dieses Problem zu beheben, aber an der Umsetzung scheitert das ganze Vorhaben bis jetzt. Wir müssen also weiterhin hoffen, dass die Bundesregierung es in den nächsten Jahren in den Griff bekommt, die Schulen ausreichend zu digitalisieren.

von Leon B. und Moritz J.