Sollte Schule um neun Uhr anfangen?
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Ein Argument gegen einen späteren Schulbeginn ist auf jeden Fall, dass der Unterricht dann auch später aufhören müsste, damit es nicht weniger Unterricht als vorher gibt. Den meisten Schüler*innen ist es aber lieber, früh aufzustehen und dafür eine Stunde mehr am Nachmittag zu haben. Morgens kann man in einer Stunde nämlich nicht so viel machen, da ist es besser, einen längeren Nachmittag zu haben. Außerdem sind die meisten Schüler*innen mittags nicht so leistungsstark. Erst zwischen 16 und 17 Uhr steigt die Leistungsfähigkeit wieder. Dies gilt natürlich nicht nur für die Schüler*innen, sondern auch für die Lehrkräfte. Da diese auch nach dem Unterricht noch arbeiten müssen, zum Beispiel wegen Konferenzen und der Korrektur von Klausuren, hätten diese sehr spät Dienstschluss. Außerdem sollen sich die Schüler*innen an die Arbeitszeiten des späteren Beruflebens gewöhnen, da viele Berufe im Büro auch sehr früh anfangen. Und die Kinder sind dann morgens nicht allein zuhause, also ohne Betreuung. Gerade bei denen, die in niedrigeren Klassen oder in der Grundschule sind, ist dies von Vorteil. Und bei vielen Familien gehört das gemeinsame Frühstück zum täglichen Ritual. Außerdem wäre es aufwendig, den Unterrichtsbeginn und damit alle Unterrichtszeiten zu verändern. Damit wären auch zum Beispiel Cateringfirmen für einen Schulkiosk oder eine Schulcafeteria und das Busunternehmen betroffen. Auf der anderen Seite hätten die Eltern gerade bei jüngeren Schulkindern den Vorteil, dass eine Stunde weniger am Nachmittag zu betreuen ist. Dies wäre gerade für ganztags arbeitende Eltern also ein Vorteil. Hinzu kommt, dass in Großbritannien, Frankreich und Spanien die Schule auch um neun Uhr beziehungsweise um halb neun anfängt. Dies ist aber nebensächlich. Vor allem steht der Schlafrhythmus der Jugendlichen im Vordergrund. Schlafforscher*innen unterscheiden hierbei zwischen zwei verschiedenen Schlaftypen, den "Eulen" und den "Lerchen". Während die Eule abends länger wach bleibt und dafür morgens später aufsteht, geht die Lerche früh ins Bett und ist morgens früher wach. Der Schlafrhythmus ändert sich meist im Laufe des Lebens. So ist man in der Pubertät eher eine Eule, wird später aber wieder zur Lerche. Dies trifft zwar nicht auf jeden zu, ist aber bei vielen so. Daher ist ein früherer Schulanfang gegen die Natur vieler Teenager. Eine Studie an der Highschool in Rhode Island in den USA ergab, dass schon eine Viertel- oder halbe Stunde mehr Schlaf am Morgen die Psyche der Jugendlichen verbessert. Somit wäre ab neun Uhr auch eine bessere Produktivität und Effektivität gegeben. Dies ist für Schüler*innen und auch für Lehrkräfte wichtig.
Schlussendlich lässt sich sagen, dass es zwar sinnvoll wäre, den Schulbeginn auf neun Uhr zu verschieben, dies würde sich aber wahrscheinlich nicht durchsetzen.
von Rieke Anna D.
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